Es kommt häufiger vor, dass Drittligisten größere Kaderumbrüche vollziehen müssen. Weil sie ins Risiko gehen, weil sie den Etat zurückfahren müssen oder weil ein Plan nicht aufging und ein neuer umgesetzt werden muss.
Beim TSV 1860 München liegt es auf der Hand, dass der letzte Plan nicht aufging. Lange ging es gegen den Abstieg - nun wird das Personal einmal auf links gedreht.
Leistungsträger verlassen den Klub, zudem hat der Verein auch vielen Akteuren den Laufpass gegeben. Hinzu kommt, dass immer wieder Unruhe aufkommt, da es Streitigkeiten zwischen den handelnden Personen und Investor Hassan Ismaik gibt.
Keine perfekte Symbiose, um sportlich erfolgreich zu sein. Auch das könnte ein Grund sein, warum viele Spieler wechselwillig sind. 19 Abgänge hat der Traditionsverein schon zu verzeichnen, nach Medienberichten sollen zudem Athletiktrainer Jörg Mikoleit und Teammanager Fatih Aslan die "Löwen" verlassen.
Mit Blick auf die Zugänge wird klar: 1860 setzt vermehrt auf Talente, genau der Weg, den die Verantwortlichen einschlagen wollen. Allein vier U19-Talente aus dem eigenen Stall haben einen Profivertrag bekommen. Hinzu kommen bisher sieben - zum Teil sehr erfahrene - Zugänge. Vier davon aus der 3. Liga, sie wissen also, was sie erwartet. Mit Fabian Schubert (St. Gallen) und Thore Jacobsen (SV Elversberg) sind auch Akteure dabei, die aus höheren Klassen kommen.
Trotzdem werden noch neue Spieler kommen müssen. Mit Blick auf den Kader kann man zumindest sagen, dass es schwer wird, in der Tabelle weit nach oben zu kommen. Nach so einem Umbruch benötigt der Kader Zeit, um sich zu finden.
Die Abgänge des TSV 1860 München
Fynn Lakenmacher (Darmstadt 98), Mansour Ouro-Tagba (1. FC Köln), Milos Cocic (FV Illertissen), Julius Schmid (Türkgücü München), Joël Zwarts (VfL Osnabrück), Niklas Lang (SV Sandhausen), David Richter (VfL Osnabrück), Tim Rieder, Phillipp Steinhart, Albion Vrenezi, Manfred Starke, Valmir Sulejmani, Kaan Kurt, Serhat Semih Güler, Devin Sür, Niklas Tarnat, Eroll Zejnullahu (alle Ziel unbekannt), Abdenego Nankishi (nach Leihe zurück zu Werder Bremen), Kilian Ludewig (nach Leihe zurück zu RB Leipzig)